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Warum der Gesundheitscheck bei Werkzeugmaschinen wichtig ist

Über Ausfallzeiten an Maschinen will man nicht nachdenken – ausser sie sind geplant. Darum lassen viele Hersteller die Produktion lange Zeit auf Hochtouren laufen – erst recht, wenn die Maschine zu Beginn weg zuverlässig läuft. Doch Maschinen brauchen Pflege. Erkennt man erste Anzeichen von Ermüdung nicht, kann dies in einem Maschinenstillstand enden und teuer werden. Der Gesundheitscheck an Ihrer Maschine nennt sich vorbeugende Instandhaltung (Prevention) und wird durch erfahrene Techniker ausgeführt. Doch was passiert genau, wenn unsere Techniker die Maschine auf Herz und Nieren überprüfen?

Ein zentrales Element der Prevention ist die Überprüfung der Maschinengeometrie. Denn diese kann im Laufe der Zeit beeinträchtigt werden. Darum kontrollieren unsere erfahrenen Techniker nach einer ersten visuellen Prüfung der Maschine den Zustand der Maschinengeometrie. Alle Werte, die nicht den Spezifikationen entsprechen, beeinträchtigen die Präzision des Maschinenbetriebs. Wir erklären Ihnen am Beispiel einer WALTER HELITRONIC Werkzeugschleifmaschine, was diese Prüfung im Detail beinhaltet: 

 

  1. Zustand des Rundlaufs des Werkstückträgers
    Der Techniker bestimmt die Konzentrizität des Halters und prüft den Rundlauf an der Prüfleiste der A-Achse. Eine hohe Rundlaufabweichung führt zu taumelnden Werkzeugen, Indexierungsfehlern und anderen Problemen bei der Werkzeugbearbeitung. 
     
  2. Parallelität der A-Achse zur X-Achse
    Mit einem Prüfdorn misst der Techniker die Geometrie der A-Achse in Bezug auf die X-Achse und passt gegebenenfalls den Nullpunkt und die Mittellinie an. 
     
  3. Parallelität der Z-Achse
    Der Techniker überprüft die Parallelität der Z-Achse mittels Granitblock. Dabei entfernt er einen der Schuhe in den Führungsschienen, um dessen Zustand, Vorspannung und Spiel zu prüfen. Eine häufige Ursache für eine nicht ausgerichtete Z-Achse sind schlechte Führungsschienen.
     
  4. Rechtwinkligkeit der Y-Achse zur oberen Platte
    Neigt die Y-Achse nach vorne, sind die Schienen abgenutzt. Ist dies der Fall, nimmt der Techniker Anpassungen im Werkzeugprogramm vor. 
     
  5. Rechtwinkligkeit des Schleifkopfs zur oberen Platte
    Um einen vorzeitigen Verschleiss der Kugelumlaufspindeln zu vermeiden, richtet der Techniker die Y-Position der Gussteile in den Schienen aus.

Weitere Schwerpunkte der Prevention

Auch zum Check gehört die Überprüfung von elektrischen Komponenten und Sicherheitseinrichtungen. Dabei wird der Schaltschrank inspiziert und Batterien, wenn nötig, ausgetauscht. Die Temperatur misst der Techniker mit einem Temperaturfühler, der sehr empfindlich auf kleine Temperaturschwankungen reagiert. Die Temperatur der elektrischen Komponenten in den Schaltschränken sollte unter 55 °C bleiben. Dazu kurz ein Kostenbeispiel: Überhitzt ein Kondensator, weil ein Gebläse nicht funktioniert, kann die CNC-Steuerung durchbrennen. Das verursacht Kosten in der Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Der frühzeitige Ersatz des Gebläses jedoch kostet nur einen dreistelligen Betrag. 

Weiter im Prüfprozess: Kontrolliert werden nun Not-Aus-Schaltkreis und Türverriegelungen. Der Austausch von Verschleissteilen und der Ölwechsel stehen ebenfalls auf der Liste. Überprüft werden auch A- und C-Achsen sowie die Vorspannung der Zahnräder. Schliesslich wird die Maschine neu kalibriert.

Der Gesundheitscheck ist abgeschlossen. Nun dokumentiert der Techniker alles in einem Wartungsbericht und notiert Empfehlungen für künftige Massnahmen.

Die Lebensdauer von Maschinen verlängern

Niemand kennt eine Maschine so gut wie das Team, das sie gebaut hat. Wenn zertifizierte Techniker in das Herz einer Maschine blicken, wissen sie genau, was sie an jedem Prüfpunkt sehen. Sie ergreifen die richtigen Massnahmen, damit die Maschine genaue und wiederholbare Ergebnisse liefert. Maschinenbediener können sich so voll und ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren. Und sicher gehen, dass die Maschine fit und mit Ausdauer bis zur nächsten Inspektion läuft. 

Doch wann ist der nächste Check angebracht? Ob eine einmalige oder eine wiederkehrende Prüfung: Das entscheiden Sie. Wir empfehlen Intervalle von 4, 6, 12, 18 oder 24 Monaten. Je nachdem, welcher Zeitplan für die jeweiligen Maschinenlaufstunden am besten geeignet ist. Ihr Techniker kann Sie dazu gerne beraten. 

Sie sind interessiert an der vorbeugenden Instandhaltung von UNITED GRINDING?

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